Schön war es wieder auf der Nadelwelt in Karlsruhe. Nach zwei Jahren Pause weilte ich mit zwei Freundinnen vom 3. bis 5. Mai dort. Die Messe war wie immer inspirierend, sehr viele Händler luden an ihre Stände ein. Manche Anbieter habe ich jedoch vermisst, neue sind dazu gekommen. Mehr und mehr verschiebt sich die Messe weg von Patchwork hin zu anderen „Nadel- Arbeiten“. Wenn auch schon von Anfang an andere Techniken wie Sticken und Stricken angeboten wurden, ist die Zahl der Nicht- Patchwork- Anbieter stark gestiegen, Patchwork ist eher rückläufig. Zunehmend finden sich reine Händler für Stoff und Zubehör ein, auch große Maschinen- Marken waren wieder da.
Ein Highlight war wieder die Ausstellung mit ein paar besonderen Werken mit gemischten Techniken.
Keine Messe ohne Kurs! Ich habe mich dieses Mal für zwei entschieden. Meine erste Wahl, einen Kurs für einen Weißquilt aus alter Wäsche, wurde leider abgesagt.
Zum Glück konnte ich in letzter Minute noch einen Platz bei Karen Ackva von easypatchwork ergattern und meinen ersten Lone-Star Block nähen. Hier noch nicht vollständig zusammen genäht.
Die Kursleiterin war toll, die Anleitung durch sie wunderbar. Wir lernten auch, die gefürchteten Y- Nähte zu meistern. Es war ein sehr lehrreicher und gut strukturierter Kurs mit einer charmanten Karen Ackva.
Der fertige Stern ist übrigens nur ca. 7″ groß, d.h. kleiner als 18cm. Da kann man sich vorstellen, wie winzig die kleinen Rauten des Sterns sind.
Leider ist mir die letzte Naht beim finalen Zusammensetzen des Sterns gar nicht gut gelungen, so dass ich den Block daheim noch einmal nachgenäht habe, Neben meiner fehlenden Routine bei so kleinen und feingliedrigen, zudem auch schweren Blöcken, habe ich den Fehler gemacht, in der Mitte (weiß) eine andere, dickere Stoffqualität zu nutzen. Gerade bei so kleinteiligen Arbeiten macht dies Schwierigkeiten und sollte vermieden werden. Zwar ist der neue Block nicht so perfekt, wie ich das gerne hätte, aber es ist schon besser. Ich denke, dass mit etwas Übung (und vielleicht größeren Sternen) ganz brauchbare Ergebnisse entstehen können, wenn man die Technik erstmal beherrscht.
Als zweiten Kurs wählte ich einen Farbtheorie- Kurs mit der Dozentin Allison Richter. Anliegen des Kurses war es, den Farbkreis zu verstehen, mutig mit Farbe zu spielen, wegzukommen von den Ton- in -Ton Arbeiten. Früher habe ich viel Ton- in- Ton gearbeitet oder Stoffpackungen gekauft, von denen man weiß, dass alle enthaltenen Stoffe einer Kollektion angehören und zusammen passen. Später nähte ich überwiegend Scrap- Quilts, diese sind so bunt, da passt am Ende auch alles zusammen.
Die hohe Kunst ist es jedoch, Farben geschickt zu kombinieren und damit eine besondere Wirkung zu erzielen, dass sich die Farben ergänzen oder gegenseitig zum Strahlen bringen. Trotzdem sollen eigene Vorlieben erhalten bleiben und berücksichtigt werden. Wenn man z.B. überhaupt kein Braun mag, darf man es getrost vergessen und die Farben wählen, die man mag.
Erste Übung: Den Farbkreis mit eigenen Stoffen nachbilden
Hier habe ich das Glück durch meine Scrap- Quilts viele Reste zu besitzen. Und doch sieht man deutlich, dass bisher Gelb und Lila eher nicht zu meinen Favoriten zählten. Die Farbtiefe der Stoffe kann man durch ein Schwarz- Weiß- Foto sichtbar machen und die Stoffe entsprechend anordnen:
Zweite Übung: Komplementär- Kontraste mit eigenen Stoffen legen und wandeln
Dritte Übung: Verschiedene Farbharmonien aus der Natur mit eigenem Stoff darstellen
Nicht immer hatte ich alle passenden Scraps in meinem Vorrat:
Das war ein sehr lehrreicher Kurs, und ich möchte unbedingt noch einmal alles nacharbeiten, um das Gelernte zu verinnerlichen.
Ich kann jedem raten, Messen zu besuchen und aus dem umfangreichen Kursangebot etwas Passendes herauszusuchen. Es ist immer wieder ein Anschub, wenn das Hobby etwas in den Hintergrund geraten ist, die Inspiration oder der Antrieb fehlen. Auch das Zusammensein mit Freundinnen und Gleichgesinnten tut der Seele gut!